Hausmeister Dorfhütte

Hausmeister Dorfhütte

Die Bezeichnung ‘Dorfhütte’ für das Gebäude am Brandteich von Helpershain ist ja irgendwie unpassend, abwertend. Das hat das schmucke Gebäude in schöner Lage am Brandteich nicht verdient:


Sie steht jetzt so da – die Hütte am Brandteich -- ist zwar brandneu - aber allein lassen kann man sie nicht, sie bedarf ständiger Pflege.


Zwei Hausmeister teilen sich die Aufgabe. Als Paten der Dorfhütte gewissermaßen.

“Nein, um Gottes Willen” wehrt Heinrich Bauer ab, Hausmeister sei er, genauso wie Hans Otto Hühnergarth. Paten wollen sie nicht sein. Zum einen: das sind in Amerika Kriminelle in Mafia Filmen und zum anderen: in Deutschland beschränken sich Paten meist darauf, gespielt wohlwollend zu zugucken wie die Patenkinder groß werden um gelegentlich ein paar Euro springen zu lassen.... Sooo einfach ist das mit der Dorfhütte nun mal nicht.

 

Ehrenamtlich ? Auch nicht wirklich – hört sich so betulich an.

 

Nein, Hausmeister sind sie, wollen sie sein, zupacken müssen sie – und das tun sie.

Hans Otto Hühnergarth: “Heinrich ist technisch vielseitig verwendbar...” meint vielsagend Hans Otto.

Ein vielseitig verwendbarer Mann....., na bitte !

 

Da kommen Fragen auf - technische, versteht sich:  Ist der Zaun zum Brandteich hin dicht und standfest ?

Sind Elektrogeräte funktionstüchtig ? Flackert da etwa eine Lampe ?

Er selbst, Hans Otto, hat eher ein Auge auf das Inventar: Sind Geschirr, Gläser, Besteck vollständig ?

Beschädigt oder zerbrochen ? Wie sieht es mit dem Brennholz aus. Überhaupt das Brennholz – das fährt sich nicht einfach ran. Da muss man die Ohren spitzen, im Dorf Bescheid wissen: aha, dieses Jahr fällt an der Kläranlage wieder was an, ein paar Bäume müssen weg – wer aber fällt die Bäume, längt Stämme und Äste ab, spaltet, fährt ab, stapelt ? Da kommt die Kettensäge von Hans Otto zum Einsatz ! Nun gut, wiegelt er ab. So viel Brennholz brauchen wir nicht,  so gut 1 m³ im Jahr. Wenn unsere Jausenstation privat angemietet wird: die Gäste bringen sich ihr eigenes Brennholz mit.

 

Die Dorfhütte steht zwischen sattem Grün, drüben auf der anderen Seite des Teiches und hüben direkt an der Hütte stehen die Bäume dicht an dicht:

Ja, eine tolle Lage hat das Haus -  aber das kostet, kostet Kraft und Arbeit im Herbst, das Laub kann ja nicht einfach

da liegen bleiben, Hausmeisterarbeit eben. Wie im Sommer Gras mähen.

 

Und noch ist nicht alles wie es sein soll. Zwar ist der Brandteich rundum eingezäunt, aber direkt an der Hütte soll

der Zaun noch massiver werden – sicher ist sicher. Auch musste die Toilettenanlage noch komplettiert werden, da

musste der Elektriker wieder ran ( also der vielseitig verwendbare Techniker – O-Ton Hans Otto ), und den Betonfußboden in den Toiletten hat dann eher wieder er, Hans Otto, gestrichen – gleich dreimal.

 

Und ein wetterfester stabiler Außenschrank wird noch gewünscht: irgendwo müssen Schippen, Schaufel, Besen, Eimer

und weiteres Gerät vernünftig verstaut werden.....also die Hausmeister haben noch zu tun. So ein bisschen sorgenvoll schauen beide gestandene Rentner, Paten wollen sie ja nicht sein, in die Zukunft:

heute können wir das noch und wollen das weiter machen, aber morgen ?

 

Also, da jammert jede Generation auf’s Neue, ob die nächste Generation das weiter pflegt ?


Wird sie, ganz sicher !!!


Wolfgang Diesing, August 2021

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